Einen "richtigen" Weg gibt es nicht, nur das fort-währende Bemühen,trotz des schlimmen Verlusts, jeden Tag aufs Neue zu beginnen, mühsam zu lernen, mit dem Verlorenen zu leben. Trauer hört nicht auf, sie verändert sich nur. Es kommt die Zeit, da tritt der Schmerz in den Hintergrund. Trauernde brauchen Erholphasen, in denen sie Abstand gewinnen und wieder "leben" können. Es ist sehr wichtig, auch wieder zu lachen und den Blick nach vorn zu richten. Doch selbst nach langer Zeit kann ganz unvermittelt die Erinnerung zurück kommen und die Trauer erneut massiv hervorbrechen, so deutlich, als wäre das Verlustereignis gerade erst gewesen.
An Feiertagen, wie Geburtstagen, Weihnachten, Neujahr und vor allem Todestagen, kostet es Zurückgebliebenen besonders viel Kraft, diese Tage zu überstehen.
Kaum jemand wird im Dasein die Trauer erspart.
Für alle wäre es deshalb gut, darüber zu wissen, zu lernen, was eine wertearme, erfolgsortientierte Gesellschaft nicht mehr vermittelt, hilfreiche, liebe- und respektvolle Gemeinschaft.
Das Leben ist ewig,
und die Liebe unsterblich,
und der Tod nur ein Horizont –
und ein Horizont nichts
als die Grenze unseres Blicks.
Marie v. Ebner-Eschenbach