Die Geschichte von der traurigen Tänzerin

Es war einmal ein Mädchen mit großen Träumen. Deshalb pflegte sie ihre besondere Leidenschaft zum Ballett. Es verging kein Tag, an dem sie nicht mindestens ein, bis viele, Male auf Zehenspitzen durch den Ballettsaal, die Wohnung, über Mamas Nase und Kopf tanzte. Sie konnte einfach nicht mehr aufhören. Wie in Trance tanzte sie, den Schmerz nicht mehr spürend, bis sie nicht nur alle Schuhe, sondern schließlich auch ihre Füße zertanzt hatte. Da saß sie nun und weinte und war voller Traurigkeit. Sie wusste nicht mehr, was sie mit all der Zeit anfangen sollte, die bisher in ihrem Tun und Denken dem Ballett gegolten hatte.
Um ihren Kummer etwas zu vergessen, fuhr sie mit Mama weit weg in den Norden, der zu dieser Zeit sonnig war und viel blauen Himmel und Meer zu bieten hatte. Dort gab es ein Haus mit einem verwunschenen Garten, der wild und romantisch war, mit hohem Gras, in dem man sich verstecken und wunderbar verlieren konnte. Hier träumte sie nun etliche Tage traurig, wehmütig und lustlos.
Eines Tages, als sie gerade wieder seufzend dem Lied der Vögel und den kleinen Flügel-tierchen zuhörte hatte, kam eine Fee vorbei. „Hab Mut!“, sagte diese zu ihr und „Ein neues Glück wartet schon auf dich - du brauchst es nur in die Hand zu nehmen.“. Dann gab sie ihr eine prächtige, bunte Zeitung und verschwand wieder. Verwundert über diese Begegnung, blätterte Constanze gedanken-verloren darin und begann schließlich zu lesen. Verzaubert von den glänzenden Bildern und Texten, fand sie bald jenen kleinen Artikel, der die Mädchen des Landes aufrief, auf dem längsten Laufsteg der Welt , als Model zu laufen. Allerdings sollten dafür nur die Schönsten des Landes auserwählt werden. Das gefiel Constanze. Sie nahm ihren Spiegel und fragte ihn, ob sie wohl zu den Schönen gehören würde. Dieser lächelte nur verlegen zurück: „...vielleicht...?“. Gut, dann muß ich es selbst herausfinden, meinte Constanze. Ihre Mama, froh darüber, daß ihr Kind nun nicht mehr so deprimiert war, ließ sich nicht lange bitten.