Ein Marienkäfer...
Im Februar 2003 bekam ich die Unterlagen von meinem italienischen Anwalt aus den Polizeiakten zu Constanzes Unfall geschickt.
Ich war lange damit beschäftigt, diese übersetzten zu lassen und mit kompetenten Menschen genau anzuschauen und zu hinterfragen. Als Ergebnis dessen fasste ich Fehler und Mängel des Polizei-Protokolls und des Gutachtens in einem Brief an meinen Anwalt zusammen. Ein Brief, der mir sehr schwer fiel.
Die Unfalldetails zu diesem entsetzlichen Ereignis, mit denen ich mich immer wieder auseinander setzten mußte, kosteten mich sehr viel Kraft.
Es ging mir oft sehr schlecht in dieser Zeit und ich hatte große gesundheitliche Probleme.

Zum Nachschlagen hatte ich alle notwendigen Unterlagen in eine Klarsichtmappe gesteckt,
die als Titelbild Constanzes Porträt zeigte,
um die grausamen Bilder und Daten des Inhalts für mich zu "neutralisieren".
Am Montag, dem 10. März 2003, war der
für mich sehr wichtige Brief meines Beitrags
zur Aufklärung von Constanzes Unfall fertig.
Um 21.18 Uhr schickte ich diesen endlich
per Mail nach Italien an meinen Anwalt.
Draußen herrschte seit Tagen starker Frost.
Es gab viele Pflanzen in Constanzes Zimmer,
in dem ihr Computer und Schreibtisch stand,
an dem ich gearbeitet hatte. Zum Absenden der Mail hatte ich gerade die besagte Mappe auf den Tisch zurückgelegt, der über und über mit Unterlagen bedeckt war.
Als ich nun den Ausdruck des Mail-Briefes
in diese Mappe einstecken wollte, saß ein kleiner Marienkäfer mit zwei Punkten auf dem Titelbild - auf Constanzes Wange...