Auf die Frage, wohin die Seele gehe,
wenn der Mensch stirbt,
antwortete der mittelalterliche Mystiker Eckehard:
„An keinen Ort. Wohin sonst könnte die Seele auch gehen, wo sonst wäre die ewige Welt.
Sie kann nirgendwo anders sein als hier...
Die Seele des Verstorbenen geht nirgendwo hin, die Toten sind hier bei uns, in der Luft, durch die wir uns ununterbrochen bewegen...“
Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann,
und man soll es auch gar nicht versuchen.
Man muss es einfach aushalten und durchhalten.
Das klingt zunächst sehr hart, doch ist es zugleich ein großer Trost.
Denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man auch durch sie miteinander verbunden. Es ist verkehrt wenn man sagt: Gott füllt die Lücke aus. Er füllt sie gar nicht aus sondern hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft - wenn auch unter Schmerzen - zu bewahren.
Je schöner und je voller die Erinnerung,
desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt
die Qual der Erinnerung in stille Freude.
Man trägt das vergangene schöne
nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer